Wladimir Kara-Mursa

russischer Journalist, Historiker und Oppositioneller; gilt neben Alexej Nawalny als einer der schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin; Vertrauter des 2015 ermordeten Putin-Rivalen Boris Nemzow; Mit-Initiator und Lobbyist des gegen Russland gerichteten "Magnitsky-Gesetzes" (USA) von 2012; überlebte 2015 und 2017 zwei mutmaßliche Giftanschläge; 2023 wegen "Hochverrats" (u. a. wegen seiner Kritik am Krieg gegen die Ukraine) zu 25jähriger Haftstrafe verurteilt

* 7. September 1981 Moskau

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Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/2023

vom 27. Juni 2023 (la)

Herkunft

Wladimir Wladimirowitsch Kara-Mursa (Murza) wurde am 7. Sept. 1981 in Moskau geboren. Er stammt aus einer bekannten Historiker- und Dissidentenfamilie. Sein Vater ist der gleichnamige Historiker und TV-Journalist Wladimir A. Kara-Murza sen., der 2019 nach langer Krankheit im Alter von 59 Jahren starb. Zwei Urgroßväter K.s wurden als vermeintliche Spione und Volksfeinde unter Stalin hingerichtet, K.s Großvater väterlicherseits kam wegen angeblicher konterrevolutionärer Tätigkeit zweimal in den Gulag, überlebte die Torturen jedoch. K.s (jüdische) Mutter, Elena Gordon, arbeitete als Kunsthistorikerin zunächst im Puschkin-Museum, später als Übersetzerin. Die Eltern ließen sich früh scheiden. Mit der zweiten Heirat der Mutter kam K. als 15-jähriger Teenager nach Großbritannien.

Ausbildung

K. studierte Geschichte am Trinity College der Cambridge University (Master-Abschluss 2003).

Wirken

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